Michelin-Fahrradschlauch


Michelin-Fahrradschlauch

Michelin-Fahrradschlauch
Ein Radfahrer hatte 1891 direkt vor dem damaligen Werk der Gebrüder Michelin mit seinem Fahrrad eine Panne. Michelin war zu dieser Zeit noch mit der Herstellung von Rollschuhen aus Kautschuk beschäftigt. Zu jener Zeit dauerte es immerhin drei Stunden, um einem mit Leinwand versteiften Fahrradreifen, der direkt auf die Felge geklebt war, zu reparieren. War diese schweißtreibende Arbeit endlich erledigt, musste der Reifen auch noch eine ganze Nacht trocknen.

Einer der Brüder empfand einen derartigen Zeitaufwand für die Reparatur eines einfach Fahrradreifens eindeutig zu lang. Er war überhaupt der Meinung, dass sich die ganze Reparatur nicht nur schneller, sondern auch einfacher gestalten lassen musste. Edouard Michelin hieß der erste Mann aus der Industriedynastie, der sich in irgendeiner Form mit Reifen beschäftige. Er verzog sich in sein Kämmerlein und grübelte darüber nach, wie der Reifen der Zukunft aussehen könnte. Ein Reifen der einfach zu reparieren war und nicht noch stundenlang ruhen musste, bevor man ihn nach der erfolgten Reparatur wieder einsetzen konnte. Die eine oder andere Idee kam ihm dabei durchaus ins Bewusstsein, er ließ die ersten Patente eintragen.

Kurz darauf wird das Radrennen Paris-Brest-Paris von Charles Terront mit einem abnehmbaren Reifen von Michelin gewonnen, die Öffentlichkeit horcht auf. Die Gebrüder Michelin organisieren daraufhin 1892 ein Radrennen zwischen Paris und Clermont-Ferrand. Bei der Ausführung des Rennens verstreuen sie Nägel auf der Strecke. Sie wollen damit demonstrieren, dass Reifenpannen mit einem abnehmbaren Reifen von Michelin keine unüberwindbaren Hindernisse mehr sind.

Edouart Michelin ist vom Komfort des von ihm entwickelten Fahrradreifens dermaßen überzeugt, dass er in den Folgejahren damit beginnt, Reifen für schwere Fahrzeuge, wie beispielsweise Automobile und Droschken zu entwickeln. Dank der Kreativität von Edouin und dem Engagement des Unternehmens bei Wettkämpfen oder Autorennen wächst die Firma Michelin zu einem schlagkräftigen Unternehmen heran. 1906 arbeiten bei ihnen mehr als 4.000 Mitarbeiter am Hauptsitz in Clermont-Ferrand. Neben Felgen und Reifen stellen sie inzwischen auch, infolge des Faibles von André Michelin auch Straßenkarten her.


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