VR-Nabe

VR-Nabe

Naben / VR-Nabe
Üblicherweise ist ein Nabendynamo in einer speziellen Nabe im Vorderrad eingebaut. Die Ära der Nabendynamos begann in der 30er Jahren, als die englische Firma Sturmey-Archer mit der Produktion dieser Teile begann, die 1984 wieder eingestellt wurde.
Alois Sanladerer aus Ortenburg hatte bereits 1913 in den USA ein Patent auf den Nabendynamo angemeldet und erteilt bekommen. Der Nabendynamo wurde in den letzten Jahren immer weiterentwickelt und kommt inzwischen, trotz seines höheren Preises, immer öfter zu Einsatz. Bei neuen Fahrrädern hat er inzwischen den Seitenläuferdynamo nahezu vollständig verdrängt. Da er witterungsunabhängig funktioniert ist seine Alltagstauglichkeit sehr hoch. Darüber hinaus hat er, verglichen mit dem bisher üblichen Seitenläuferdynamo einen sehr hohen Wirkungsgrad. Zusätzlich ist im Fahrbetrieb keine Behinderung durch zusätzlich aufzuwendende Kraft mehr vorhanden. Allerdings ist in der Konsequenz durch die Integration in der Nabe, im Gegensatz zum Seitenläuferdynamo bei einem Austausch eine Werkstatt erforderlich, sollte ein Defekt auftreten. Inzwischen treten mit Renak, Novatec, Sturmey-Archer, SRAM, Shimano und Schmidt verschiedene Hersteller von Nabendynamos, wobei sich zwei verschiedene Bauformen herauskristallisiert haben.

Da gibt es zum einen die getriebelosen Nabendynamos, bei denen Permanentmagnete, die sich im Nabengehäuse befinden, durch die Drehung des Rades ein rotierendes Magnetfeld in Gang setzt, welches die im stationären Teil der Nabe installierte Statorwicklung induziert. Über einen im Scheinwerfer installierten Schalter wird die Beleuchtung eingeschaltet. Alternativ kann dies auch über eine elektronische Steuerung, die bei Dunkelheit die Beleuchtung automatisch einschaltet, geschehen. Im Betrieb verfügen diese Dynamos über einen außergewöhnlich hohen Wirkungsgrad. In nicht eingeschaltetem Zustand haben sie jedoch, aufgrund der auch im Leerlauf eines Dynamos auftretenden Ummagnetisierungsverluste, auch ein geringes Verlustmoment.

Nabendynamos mit einem auskoppelbarem Getriebe in der Nabe haben diese Leerlaufverluste nicht. Durch die höhere Drehzahl des Generators sind kleinere Bauformen möglich, daher kann auch auf den elektrischen Schalter verzichtet werden. Bei diesen Dynamos ist der Wirkungsgrad jedoch geringer als bei den direkt angetriebenen, getriebelosen Nabendynamos. Jedoch ergeben sich durch die kompaktere Bauweise, ebenfalls im Vergleich zu getriebelosen Nabendynamos Vorteile durch das geringere Gewicht.
Infolge des hohen Wirkungsgrades existiert inzwischen ein relativ großes Angebot an Ladegeräten, die in der Lage sind die elektrische Energie des Nabendynamos zu nutzen um Handys, GPS-Geräte oder Batterien wieder aufzuladen.